Studio 89

Das Original

"Das ist das einzige Radioprogramm mit Garantie. Es gibt keine heißere Show! Wenn es eine gäbe, würden wir unsere einstellen"(B.Graves)
Disko in Karl-Marx-Stadt, die Clubs, Club, Chemnitz
Clubszene in Karl-Marx-Stadt
Einleitung: Das Thema beschäftigt mich schon lange und wie ich im Zuge der Recherchen merkte, nicht nur mich. Ich habe nun hier Fakten, Erinnerungen, Bilder und Berichte vorwiegend aus den 80ern zur Club/Tanzszene im damaligen Karl-Marx-Stadt  zusammen getragen. Bitte geht nicht von einem Kompendium aus, auch ich kannte nicht alles oder war gar überall selbst gewesen. Alte Bilder werden auch nicht zu üppig vorhanden sein, wer hat schon damals viel fotografiert? Ich würde mich über Eure Hilfe sehr freuen! Um die Bilder größer anzusehen, drauf klicken!
Karl-Marx-Stadt, in der Stadt tobte in den 70/80er Jahren das Leben, zumindest was die Möglichkeiten für Jugendliche betraf, aus zu gehen, sich zu treffen und zu tanzen. Folgend einige der legendärsten Clubs in der Stadt bis zur Wende 1989 an die ich erinnern möchte. Mehr zum Thema Disko in der DDR hier

Prisma
(Morgenleite) Wie die Ruine heute aussieht, sie steht noch. Einst unter dem VEB Fritz-Heckert betrieben. 
Prisma
Stadtkeller (Straße der Nationen 12) Der Stadtkeller war am heutigen Decatlon und damals eine sehr bedeutende Location der Stadt. Durch eine schwere monströse Stahl-Eingangstür ging es hinab in den Untergrund. Für damalige Verhältnisse ein Ort der gehobenen Klasse. Nicht immer kam man rein, da auch die Plätze sehr begrenzt waren. Im inneren hat mich die Architektur, mit kleinen Sitzecken und Inseln sehr beeindruckt. Eine lange Bar und eine gelungene Lichtinstallation rundeten das ganze ab. Gern erinnere ich mich an den etwas älteren DJ Freddy mit seinem Stoppelhaar. Die ersten Veranstaltungen sollen wohl bereits 1969 gewesen sein. Von 1984 an legte auch DJ Geyer da auf. Nach der Wende traf man sechs Jahre lang auch den Stadtbekannten DJ Double D = Dirk Duske). Nach 2000 fanden da die Freitag Nacht Partys von Radio Chemnitz statt.
Der Name wurde geändert und die Einrichtung komplett erneuert.
Später, vermutlich zur Flut in Chemnitz 2002, lief er wohl voll Wasser, was dem Stadtkeller den Todesstoß versetzte. Noch dazu wurde der ganze Komplex später modernisiert/umgebaut wobei auch die darüber liegende Gaststätte I-Zentrum mit verschwand. Später versuchte man es unter gleichem Namen (Stadtkeller) an der Dresdner Str. noch einmal. Aber der Wind war raus. Auch hier gab es wie zum FZ eine Revival Nacht des Stadtkellers im Brauclub.
FB
StadtkellerStadtkeller
Aufbau, Jugendklub Aufbau (Sollberger Str./Haydnstr 40) ehemalige Bauarbeiter Unterkunft/Baracke vor dem Wohnhotel Kappel. Brannte Anfang der 80er Jahre komplett ab, vermutlich 1984. (Bild: ehem. Standort)
Das Objekt stand unter der Leitung der Zentralen FDJ Leitung des WBK (Wohnungsbaukombinat).
Bilder: privat, Kerstin M.
Club Aufbau
UK13 (Straße Usti nad Labem)
Eine Bauarbeiterunterkunft (UK=Unterkunft) am Rande des Fritz-Heckert Gebietes, ab 04.01.1983 zum sehr bekannten und beliebten Jugendclub UK13 umkonzipiert. Die Baracke steht noch heute, wenn auch nicht mehr als Tanzschuppen genutzt, ist die Baracke in den Köpfen vieler Karl-Marx-Städter noch sehr lebendig. Ich bin da mal aufgetreten mit einem Gitarristen, der Neil Young mit Gitarre und Mudharmonika vorgetragen hat. UK13 Revival 2019 und 2022 am 09.07.2022! 40 Jahre UK 13 Revival Fete am 07.01.2023 Link
Laut FB in Zukunft jährlich geplante Revival Feten. Next 06.01.2024
 
UK13 
FZ (Freizeizentrum Beimler 1975-1993) (Olbersdorfer Str.) Standort heute und früher. Bild an der Bar
Mein Favorit in der City war das FZ. Ich selbst war dort in der Ordnungsgruppe (sicherlich auch um leichter reinzukommen)und Dauergast. Nach Ende der Veranstaltung und Auszahlung trafen wir uns oft im hinteren Teil der Baracke erst zum "Lagerverkauf" und dann zur Vernichtung der gekauften Getränke. Das ging dann schon mal bis 2 oder 3 Uhr oder länger. Im Saal selbst war Rauchverbot wegen Brandgefahr. Dafür gab es einen Raucherraum, dort musste man gar nicht selbst rauchen. Der Raum war so voller Qualm das man sich dies sparen konnte.
Mittleres  Bild an der Bar, welche teilweise von Thomas und Christian betrieben wurde, die aber bereits frühzeitig in die BRD auswanderten. Gern wurde das FZ von Berliner Diskotheken bespielt, wenn der Bass schön herausgearbeitet wurde, bebte die gesamte Holzbaracke. Mir in Erinnerung als Popperschuppen, Musikrichtungen wie New Wave, Dance, Funk waren da erste Wahl. Die Tanzfläche von unten beleuchtet, das gab es meines Wissens zu dieser Zeit in der Stadt nirgends. Nach der Wende bis 1993 als soziale Einrichtung genutzt, wurde sie später abgerissen. Auch wenn ich einen Großteil meiner Freizeit dort verbrachte, habe ich leider kaum Fotos des FZ. (Foto oben:hier stand das FZ, Foto darunter die Bar, unteres Bild, ich beim Aufbau der Anlage).
Im Netz gibt es jetzt Bilder an denen ich aber trotz Nachfrage keine Rechte bekam. Hier der Kampf um Einlass! Jährlich fand am Markt im Brauclub unter der Galerie Roter Turm am 1.Weihnachtsfeiertag die FZ Revival Party statt. Geführt von einem Gastronomen der hervorging aus dem ehemaligen FZ (nicht zu verwechseln mit dem VZ=Versorgungszentrum), wurden gern Gäste aus der damaligen Zeit erwartet. Auch DJs aus dieser Zeit (DJ Geyer ehemals Bürgermeisterbewerber oder Conny Oeser, 2018 verstorben) waren zu Gast. (Bilder: privat) FZ Revival war am 23.09.2022! Flyer Nächste Party, 15.09.2023 Next 13.09.2024
FZFZ Bar  FZ Disko
Villa (Olbersdorfer Str.)
Der kleine Bruder des FZ, nur 150 Meter entfernt. Im unteren Teil hatte ein Jugendclub sein Domizil. Oben, eine steile Treppe hinauf bis unter die Dachschräge war oft eine weitere Mugge.
Ich erinnere mich noch, das ich dort oben vor einer Jury meine Einstufungsveranstaltung als DJ hatte. Rustikal eingerichtet, im Sommer Gluthitze und wer etwas mehr getrunken hatte, bekam Probleme die Treppe hinunter zu steigen. Sehr schöne Location!  
Villa 
Einheit (Zwickauer Str.) Die Einheit, vorher Colloseum, später Klub der Jugend und Sportler „Fritz Heckert“, beherbergte neben Tanzsälen eine Kneipe, eine Bücherei, Kino, Galerien und Kioske. Auch für die "ältere" Generationen, ich erinnere mich an Tanz für Alleinstehende, gab es Veranstaltungen. Im Hinterhof befand sich bis gegen Ende der 70er eine Freilichtbühne, ein Umbau (der ehemalige Unterbau für Kino & Großküche) in dem vorwiegend in den 90ern Techno Partys und anderes stattfanden.
Der erste Stock war für Verwaltung, aber auch ein Billardzimmer und ein Ballettsaal befanden sich dort. Schimmel und Köhler gaben da Tanzstunden.
Der Komplex wurde 1997 aufgegeben, ist total verfallen und so zog man wegen ungeklärter Eigentumsansprüche Anfang der Jahrtausendwende, zumindest mit den kulturellen Organisationen an den Rand des Kaßberges, wo es unter dem Namen Kraftwerk noch heute weitergeführt wird. Das Haus an der Zwickauer Str. verfiel immer mehr, eine Brandstiftung 2012 setzte diesem noch mehr zu. Heute sind die Eingänge vermauert und man wartet wohl auf den endgültigen Zusammenfall.  
Rechts die Eintrittskarte zum ersten Rave up 1994. Video dazu hier
Bilder
Haus Einheit

Einheit 2
 Raveparty Ticket 1994
Strickmaschinenbau (Paul-Gruner-Str.)
Ein typischer Speisesaal eines großen Betriebes, den wir hier noch öfter begegnen werden. Damals wurde nahezu alles genutzt um Tanzveranstaltungen durchzuführen. Der große Saal, sehr hoch mit Bühne und überhohen Fenstern charakterisieren diese Location. An den Wänden die guten weißen Kugelboxen. Werktags für die dortigen Arbeiter als Speisesaal genutzt, ich selbst arbeitete da, aber auch zu Versammlungen, Frauentag oder Weihnachtsfeiern, wurde er Samstag umfunktioniert. Vorn rechts neben der Bühne die Bar und im Rücken die Essensausgabe wo es kleine Snacks wie Bockwurst gab. Bier wurde aus Senfglasartigen Behältnissen ausgeschenkt, welches stets schal war. Der Preis von ca 50 Pfennig war unschlagbar. Musikalisch ging die Reise eher zu Rockmusik. Dort wurde schon mal Give Peace a Chance auf Knien zelebriert. Anfangs fast nur Livemusik, sehr oft aus Dresden, später kamen auch Diskotheken zum Einsatz oder beides. Weil im Betrieb auch sehr viele Ungarn arbeiteten, waren die natürlich auch oft zum Tanz da. Mit allen anhängigen Problemen. Als Folge von Schlägereien flogen nachts schon mal die Stühle durch den Saal. Gewiefte Besucher hatten sich im Vorfeld an der Bar eine Flasche Mocca Edel oder anderes reservieren lassen, da gegen Ende der Veranstaltung hochprozentiges stets ausverkauft war. Nach der Wende zur ständigen Diskothek umgebaut und von Helios (DJ und Geschäftsmann H.J. Lehmann) als City Music Park genutzt. Nach dessen Aufgabe verfällt auch dieses Gebäude, ein Dachstuhlbrand vor Jahren beschleunigt den Prozess.

Update April 2021: Die Abrissarbeiten haben begonnen, hier rechts ein letztes Bild. 
Abriss beendet, die Location ist dem Boden gleich gemacht.
StrickbauStrickbau



Strickbau SaalStrickmaschinenbauStrickbau Abriss 2021 
Helios Disko (Relax Bar am Busbahnhof) Eine weitere Location
 geführt von H.J.Lehmann (siehe Strickbau), ein kleiner roter Flachbau von 1991-1997, ich war auch nur einmal da. Vor einigen Jahren wegen Umgestaltung des Platzes und der dahinter stehenden Uni Bibliothek abgerissen.
 
Helios 
Modul (Einsiedler Str.) Einer der beliebtesten Locations der Stadt, immer ausverkauft und immer tolle Bands zu Gast. Ansonsten vergleichbar mit dem Strickmaschinenbau, auch hier handelt es sich um einen Speisesaal. Auf dem oberen Bild ist der Saal der rechte, helle Teil des Gebäudes. Steht noch heute und wird von einem Maschinenbauunternehmen betrieben. In meinen Erinnerungen spielten da vorwiegend Bands, an Disko kann ich mich nicht erinnern. Modul
 


Modul back
Spinnereimaschinenbau (Altchemnitzer Str.) Das Gebäude an der Straße ist riesig, ein kleiner Teil (rechte Seite) wurde zum Tanz genutzt. Auch hier war es der Speisesaal, der, wenn weniger Leute kamen in der Mitte durch Schiebetüren verkleinert werden konnte. Vorn eine große Bühne, fast jeder Speisesaal hatte eine solche. Und natürlich auch hier Livebands die später durch die billigeren Diskos ersetzt wurden.
Später, als der Betrieb pleite ging, wurden die riesigen Flächen vermietet und von einen Autoschrauber und einer soziale Einrichtung genutzt. Eine Kletterwand und Lagerräume entstanden. Mitunter fanden noch Veranstaltungen da statt (nicht im Speisesaal). Heute ist es sehr still geworden und man sucht nach anderen Wegen. Spinnbau 
Spinnbau heute Außenansicht, Damals, die Bar mit Tilo G. und Gästen.
Bilder: privat, Mario G.
Spinnereimaschinenbau Spinnereimaschinenbau
I-Werk  (Zwickauer Str.) Auch hierzu fehlen mir die konkreten Erinnerungen. Und auch hierbei handelte es sich um einen langgestreckten großen Speisesaal für die Arbeiter des Industriewerkes. Nach der Wende irgendwann meine ich gelesen zu haben, das Gebäude brannte ab, der Rest vom Industrie Werk verfällt so langsam obwohl es immer mal Pläne gab. Auf dem Bild der ehem. Standort links wo die Birken wachsen.  Industriewerk 
8.Mai später auch Achtermai (Zwickauer Str.) Noch riesiger habe ich den Saal des 8.Mai in Erinnerung. Eine hohe Bühne auf der bekannte Gruppen wie Uve Schikora und Band, Hans Jürgen Bayer (als er noch Rockmusik sang) mit Bürkholz Formation, Theo Schuhmann, Puhdys und viele andere spielten. Der Saal wurde auch genutzt als Austragungsort großer Tanzturniere und war lange Zeit ein kultureller Höhepunkt der Stadt. 1998 bis 2004 tobte dort noch die elektronische Musik (Techno), die sich mittlerweile deutschlandweit und darüber hinaus zum Szenetreff etablierte und nährte die Hoffnung auf eine Perspektive. Ein massives Drogenproblem und der nahende Abriss lastete auf dem alten Gebäude. Ein Hickhack zwischen Treuhand und dem Betreiber entbrannte. Es nutzt nichts, der alte Speisesaal des 8.Mai, auf dessen Gelände stehen heute teilweise Gebäude des Niles Konzernes, wurde abgerissen (Bilder vom Abriss von Enrico Leuschner). Man sagt, der 8.Mai war die Brutstätte des späteren Splash Festivals. Hier muss er gestanden haben (Bild rechts), einige Teile des 8.Mai (nicht vom Saal) sind noch erhalten. Doku Techno House Deutschland (Teil 5) auch über 8.Mai 8.Mai Siegmar 
Helbersdorfer Schule (Helbersdorfer Str.)
Der Schuppen oder wie andere ihn nannten, der Pressluftschuppen könnte seinen Namen in erster Linie dadurch bekommen haben, dass bei jeder Veranstaltung mindestens 10 mal soviel Leute vorm Eingang standen, als es die Räumlichkeiten zugelassen hätten. Am Ende waren oft 3x so viele Leute drin, ein Problem welches fast überall zutraf und auch oft zu Problemen außerhalb des Hauses führte. Schlägereien waren keine Seltenheit.
Die Räume waren auf drei Etagen verteilt. Links unten die Bar, rechts der Tanzraum. Mittig das Treppenhaus, im ersten Stock Garderobe, Büros und Jugendclubräume. Außerdem auf der linken Seite eine kleine Snackmöglichkeit/Küche. Mitunter war oben auch eine zweite Disco oder Live Musik. Im Dachgeschoss Malzirkel und Abstellmöglichkeit.
Zitat Mike N.: "Der Helbersdorfer Club wurde oft unterschätzt. Bei uns spielten die besten Discotheken , meist in Co. mit dem FZ. Samstag bei uns und Sonntag im FZ oder VZ Süd. Das waren die Kerntage der jeweiligen Einrichtungen. Die entsprechenden Verantwortlichen waren irgendwie alle mit diesen 3 Einrichtungen verbunden. Karin und Kerstin FZ, van der Fange und Sprössig im VZ. Alle kannten sich. Unsere Ordnungsgruppe und die von Barkas haben auch abwechselnd im VZ - Süd gestanden, weil die Anfangs gar keine eigene OG hatten."
und weiter Mike N. "zum Beispiel, FWH ( Fissler,Werneburg, Hempel ) , Tute, Fröse, Stammspieler bei uns. Aber auch aus dem Umfeld wie Helios Disco. Was der Holger Hempel  (FWH) damals auf die Beine gestellt hat, war für DDR Verhältnisse außergewöhnlich! Live Musik mit Disco, Monitore mit Videos , Nebelmaschine mit Trockeneis und unheimliche Klangqualität. Manchmal kam auch gar keine Disco, weil wieder mal ein Auto kaputt war oder so, dann habe ich mich eben selbst hingestellt und Krach gemacht! Veranstaltungen waren meist Do, Fr, Sa, manchmal auch Sonntags. Jeder Tag hatte anders Publikum. So kamen z.B. Samstags die Popper und Donnerstags immer die Punks ( Sicherheitsnadeln ) angeführt von ihrer Königin Kim Pickenhain. Sie wurde ja extrem von der Stasi bespitzelt , ich übrigens auch. "
"Nach dem Brand im Haus sah es zunächst nicht gut aus für den Club. Durch eine alte und anfällige Nachtspeicherheizung die überhitzte, fingen die Gardienen Feuer. Man nutzte die Gelegenheit um Renovierungen durchzuführen.
Prominente Gäste waren auch da, Katarina Witt, Tassilo Thierbach oder Radrennfahrer Michael Hübner, Modenschauen und Solokünstler, wie Gaby Rückert u.v.a.

1987 wurde das Haus wegen baulicher Mängel geschlossen. Die Deckenbalken hätten die Last nicht mehr lange tragen können.
(Danke an Mike N. für die Berichte)
Schuppen
VZ-Südring (Paul-Bertz-Str.) Die Abkürzung VZ kommt von Versorgungszentrum. Diese Zentren, standen über alle Himmelsrichtungen verstreut. Heute würde man sie als Center bezeichnen die die verschiedensten Einrichtungen beherbergten. So war stets auch eine Kneipe an Bord und ein Tanzsaal sowie Kaufhalle, Post und andere Dienstleistungseinrichtungen. Der Aufbau war fast identisch, mir fallen da ein, Südring, Südblick, Hans-Beimler, Robert Siewert Str. und Yorkgebiet.
Diese Bauten waren natürlich wesentlich moderner, weil sie ja erst später mit den Wohngebieten gebaut wurden. Die Deckenhöhe war nicht so enorm wie in den Speisesälen. Allerdings waren sie auch kleiner was der Nutzung von Gruppen/Bands Grenzen setzte. Gern wurden diese VZ von Diskotheken, die ja ab Ende der 70er Jahre wie Pilze aus dem Boden schossen, genutzt. Das musikalische Angebot war von Location zu Location und von Disko zu Disko verschieden. Es gab auch durchaus rockige Abende, wobei ich denke das Pop oder Disco Angebot hat überwogen. Ich hatte hier als DJ am 30.06.1990 den Abend "Die letzte Nacht der DDR Mark" bestritten. Am nächsten Morgen gab es dann Westgeld auf die Kralle.
Das VZ wurde 2012 komplett abgerissen und darauf ein Lidl und Edeka Markt errichtet. 
VZ Südring 
VZ-Südblick  (Markersdorfer Str.) Ähnliches trifft auch auf dieses VZ zu. Nicht immer gab es in dem Saal nur Disko. Auch andere kulturelle Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen etc. waren fester Bestandteil. Besonders lukrativ waren die Wochentermine für mich als DJ. Mittwochsdisko für Schüler (Nachmittags) oder auch Disko von 18:30-21:30 Uhr wobei oft später angefangen wurde und eher beendet. So hat man für drei Stunden nahezu genau so viel Geld bekommen wie für einen ellenlangen Samstagabend.
Das VZ Südblick steht zum Teil noch, ist jedoch verfallen und verwildert. Einen Teil hat sich Netto gekrallt und modernisiert. 
 Südblick
Club M  (Markersdorfer Str.) heute Pavillon. Der Club M, das M für Markersdorf, steht noch heute. Es ist ein separater Bau in dem in den 80ern die Funky und Black Music Disko tobte. Ich bin dort auch mitunter gewesen und es wurde immer George Benson gewünscht. Hier lief der heiße Funk! Ein Popperschuppen wenn ich den Club Kategorisieren müsste. Heute kultureller Treffpunkt der Jugend im Wohngebiet unter dem Namen Jugendclub Pavillon.  Club M 
Würfel (Wilhelm-Firl-Str.) Ich kenne diesen Würfel (er hat tatsächlich keine Würfelform) nur von außen. Kann also dazu kaum etwas sagen. Neben Tanz/Disko mit den Musikrichtungen Funk und Soul, konnte man dort an verschiedene Zirkel und Freizeitaktivitäten teilnehmen. Später, als das Publikum wegblieb, wurde umgestellt auf Gothic und Electro/Tekkno. Heute ringsum mit Graffiti beschmiert, der Bürgertreff im Heckert. Aktuell im Dezember 2022 lauten die Schlagzeilen, "Gebäude morode, Sanierung zu teuer". Es droht die Schließung. Würfel, Firl Str. 
Schlossteichhallen (Promenadenstraße) Das Wort sagt es, sie standen am Schlossteich und waren Heimat von unzähligen Ausstellungen, Messen und Veranstaltungen verschiedener Couleur. Aber auch musikalische Großveranstaltungen wurden hier ausgetragen. Ich erinner mich an die TV Sendung "rund" bei der ich nicht rein gelassen wurde weil ich Jeans anhatte. Auch Konzerte gab es gelegentlich, ein Break Dance Event fällt mir noch ein. 2007 wurden sie abgerissen und seitdem ist dort ein dreckiger Fleck nebenan ein schön gestaltetes Parkstück.   Schlossteichhallen 
Posthof (Straße der Nationen) Auch hier kann ich nicht viel sagen, ich war nie drin weiß aber das in der 1.Etage, etwa hinter dem ehemaligen Schuladen, öfter Tanzveranstaltungen stattgefunden haben. Schräg gegenüber der anfangs erwähnte Stadtkeller.
2007 wurden die Gebäude abgerissen und später der gesamte Platz neu gestaltet. An dieser Stelle steht heute ein Parkhaus. 
Posthof heute Johanisplatz 
Germania (Schulstraße) Wer hier reinkam, hatte es geschafft. Am Eingang oft ein derartiges Gedränge das nicht selten viele abgerissene Knöpfe am Boden lagen.
Ein Saal der sich in die lange Reihe der Betriebsspeisesäle einordnen lässt aber bei weitem nicht so kalt wirkte weil die Deckenhöhe geringer war. Im ersten Obergeschoss gelegen, traten dort vorwiegend Bands live auf. Keine großen Namen aber sie beherrschten ihr Handwerk und es machte Spaß ihnen zuzusehen bzw. zur Musik zu tanzen. Auch hier wie im Strickmaschinenbau am hinteren Ende die dicht umlagerte Bar und eine Essensausgabe. In meiner Gunst kam dieser Saal noch vor dem Modul. Heute vergammelt alles und wächst zu. Immerhin ist die Form noch gewahrt, die Gardienen hängen noch an den vergammelten Fenstern. Wie lange schon? Denke um die 30 Jahre, das war noch Qualität.
Im Zuge der Recherchen hierzu stellte ich fest, das im Nebenhaus die Full Force GmbH ihren Sitz hat (Rock Festival in Feropolis).
Germania 
Eichhörnchen (Meisenweg) Nun mal etwas anderes, ein echtes Vereinsheim einer Gartenanlage. Die Eichhörnchen Events waren zweigeteilt. Zum Familientanz ein gewohntes Publikum bestehend meist aus mittlerem bis älteren Paaren die mal wieder tanzen gehen mochten. Das war und ist jedoch nie meine Musik gewesen, bis heute.
Ganz anders zum Jugendtanz, den ich sehr oft dort durchführte. Da kamen die "Rocker" der Gegend und ließen die Sau raus. Das lief dann so ab, Beginn 19 Uhr, 30 Minuten später wälzten sich die ersten bereits in ihren Bierlachen auf dem Boden. Wer da um 21 Uhr nicht besoffen war, ist Außenseiter. Musikalisch ging es in die Richtung Lindenberg, ACDC, Lynyrd Skynyrd, Grönemeyer und so weiter. Mit Dance oder Disko konnten die nichts anfangen. Es war auch für mich anstrengend, da ich um mein Equipment Angst haben musste. Es gab da keine Bühne, die Leute kamen ganz dicht heran. Das Haus steht heute noch, man kann es mieten, ist aber nicht mehr öffentlich. 
Gartenkneipe Eichhörnchen 
Silbersaal (Bernsdorfer Str.) Der Festsaal wurde 1920 erbaut und zu DDR Zeiten als Tanzlokal für Jung und Alt genutzt. Nach der Wende Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben wurden 2010 neue Anstrengungen zur Renovierung des Ehrwürdigen Hauses unternommen. Inzwischen ist auch das Fresstheater in den Saal eingezogen der sich nun Ballhaus & Restaurant Silbersaal Chemnitz nennt.  Silbersaal 
Ikarus (Dr. Salvator-Allende-Str./Stollberger Str. 100 Flughafen) Der Club des Ikarus ist ein Stück Glasanbau an das historische Gebäude des ehemaligen Chemnitzer Flughafens (ja das gab es auch mal in der Stadt). Der Seitenflügel, dort wo vor einiger Zeit noch ein A&V drin residierte, war vor der Wende eine Diskothek. Ich hatte einige Auftritte da und es hat immer Spaß gemacht. Das Musikangebot fast schon bunt gewürfelt, es ging auch schon mal in die Rockrichtung aber vorwiegend wurden Stücke wie Communards, Demo, FGTH oder Pet Shop Boys gewünscht. Das Bild zeigt den ehemaligen Eingangsbereich, heute leer stehend. Ikarus 
Volkshaus Ebersdorf (Frankenberger Str.228 ohne Bild, 2012 abgerissen) Hier ist mir eine besondere Episode im Gedächtnis geblieben. Es war gegen 1990, das Ende der DDR Ära war vollzogen und CD Player gab es nun auch bei uns zu kaufen. Wir waren als Disko im Volkshaus gebucht. Nun standen wir auf einer Holzbühne und als es losging, ich ganz stolz auf den CD Player, ruckelte das Ding öfter. Ähnlich einem Plattenspieler, wenn die Platte springt. Das ging eine ganze Weile so...Um mir jetzt die ganze peinliche Situation hier zu ersparen, irgendwann merkte ich das der Player unterhalb einen Transportschutz hat, der natürlich verriegelt war. Von da ab, lief die Party.   
Stadtwirtschaft  (Schüffnerstraße) Ein ganz spezieller Platz war das Haus im Gelände der Stadtwirtschaft. Wie eine Villa steht sie zumindest wenn ich per Google Maps hineinzoome, heute noch. Nun der damalige Kellereingang ist zugemachert. Das war der blanke House Schuppen. Dort habe ich die Vorstufen von Tekno und Techno zelebriert und erlebt. Ellenlange Mixe waren keine Seltenheit. Im Grunde war es ein Insiderclub da nicht viele davon wussten. Obwohl das Einzugsgebiet mit dem Sonnenberg und dem Lutherviertel riesig war. Es hat dort meist Spass gemacht was man nicht von allen Häusern behaupten kann. An Stress oder Schlägereien kann ich mich nicht erinnern.  Stadtwirtschaft 
Ermafa (Hartmannstrasse) Ganz richtig ist der Begriff wohl nicht, denn der "Saal" war eigentlich eine Wohnung, ein langgestreckter Schlauch, befand sich im Haus links neben der heutigen Ermafa Passage. Im Erdgeschoss eines Wohnhauses (die linken drei Fenster im Erdgeschoss), die Hausbewohner waren durch eine gesonderte Tür abgetrennt. Schwierig war die Beschallung des Raumes. Durch die Schlauchform war es hinten leise während es vorn auf der Tanzfläche sehr laut war. Dies führte oft zu Beschwerden. Musikalisch lag diese Location zwischendrin. Also es wurde Funk und Disco aber auch Rap und Soul gespielt. Ein Gast erinnert sich an die Einzigartigkeit eines Honecker Bildes an dr Wand in solch einem Club.  Ermafa Club 
Jugendclub Glösa (Ammernstraße ohne Bild) hier war ich einige mal mit meiner Disko. Es war wie man so schön sagt, JWD (Jans weit draußen) also am Rande der Stadt. 

Beim nächsten Club habe ich Probleme mit dem Namen obwohl ich oft da war und auflegte. Wahrscheinlich hieß er Jugendclub Gebäudewirtschaft. Er war im Keller des Hauses Zwickauer Str. 130, direkt neben dem Meyers Diner. Ich erinnere mich an die Kellertypischen Wölbungen der Decke, der Eingangsbereich war auf der linken Seite des Hauses. Heute erinnert der Eingang an eine Grufti Fete im Gothic Style, voller Spinnweben. 
Kellerclub Kellerdisko



Kellerclub Zwickauer Str.
Bunker (Alfred Neubert Str.9, Bild rechts) Im Herzen des Heckert Gebietes gelegener, ehemals nahezu Fensterloser Glotz. Heute aufgehübscht mit Glasanbau und frischen Farben. Funktion heute: Kinder und Jugendhaus Compact. Ich war nur einmal da, deshalb auch keine weiteren Infos dazu. Bunker alias Compakt 
Roter Turm Tanzcafe (Straße der Nationen) Ein Ensemble  bestehend aus Information, einem Schnellkaffee, einem Ausstellungsraum und öffentlicher Toilette. Das Tanzcafe unmittelbar am Turm, wurde abgerissen. Der Turm selbst ist der Rest der ehemaligen Stadtbefestigung. Bild 1 Außenaufnahme, Bild 2 Innen.  Roter Turm Gaststätte 
roter Turm innen
I-Zentrum (Straße der Nationen links neben Decathlon) Das I-Zentrum wurde gegen Ende der 60er Jahre mit dem Komplex RAWEMA  gebaut. Die Gaststätte war ein langgestreckter schlauchartiger Bau neben dem Stadtkeller, mit vielen Trennwänden. Wohl nicht ständig, aber hin - und wieder fand auch hier Disko statt.
Im Erdgeschoss fanden wir viele Einrichtungen, Bodega, Stadtkeller und der Zigarettenladen "Bliedung" fallen mir ein.  
I-Zentrum I-Zentrum Disko
Irkutsk (Brückenstraße 17) Unser internationaler Stadtklub gegenüber dem "Nischel". Hier gab es schon immer mal Stress, oft wegen den in der Stadt studierenden Libyern oder Afrikanern, die auch mal mit harter Währung bestechen konnten um reinzukommen. Hochpreisig und exklusiv würde ich den Club bezeichnen. Aber, es war eben auch weit nach Mitternacht noch Party was bei weitem nicht stadttypisch war. Ideal für die, welche noch mehr brauchten. Die üblichen Locations endeten bereits 23:30 Uhr. Heute ist dort ein Chinese drin. Angeschlossen das
Pasardschik, eine längliche Location im Verbund mit der Stadthalle. Erbaut wurde der Komplex bis 1974, Ende 1991 geschlossen. 
Pasardshik 
Schlachthof (August Bebel Str. neben der Sachsen Allee) Einige Male war ich auch dort um verschiedene Veranstaltungen zu bestreiten. Zum einen kann ich mich an eine Jugendweihe erinnern, zum anderen an Jugendtanz. Da ging es ziemlich chaotisch zu, viele Ausländer sorgten für eine unruhige Stimmung und Schlägereien. Demo und die übliche Poppermusik wurden gern genommen. Der Schlachthof hatte eine hohe Bühne, einen großen Saal und zur Toilette ging es ins Untergeschoss. Ich vermisse diese Location nicht besonders.  Schlachthof 
Kasch (Flemminggebiet) sollte laut Presse 2015 umgebaut werden. Sieht 2021 so aus. Leider mitten im Wohngebiet, wobei öfter Probleme durch den Krach entstanden. Eine Sache, die leider viele Locations betrafen die in Wohnumgebungen standen. Der Kasch ging schon in eine elitäre Richtung. Wer reinkam konnte stolz sein. Kleidungsstil, alles außer normal.  Tag24 hat folgendes zu berichten. 
Danke an Silke L. für die privaten Bilder der Inneneinrichtung.
Kasch Flemminggebiet






 kasch innen
Kasch innen
Altchemnitzer Flussbad (Schulstraße) Auch hier habe ich keine detaillierten Erinnerungen an den Saal oder das Publikum. Habe jedoch auch hier aufgelegt. Etwa 1990 wurde der Saal geschlossen. Heute ein Wohnhaus. Altchemnitzer Flussbad 
Bochmanns Ballhaus (Frankenberger Str.31) Historisches Ballhaus aus 1876, später von Familie Bochmann übernommen und bis ca 1969 betrieben. Neben Zweinigers Ballhaus eins der beliebtesten Gasthäuser der Stadt. Tanz unter der Diskokugel, sehr beliebt und/aber viele Russen aus den Kasernen der Umgebung sind mir in Erinnerung. An der Straße ein Lokal. Später vermutlich staatlich betrieben, vor der Wende noch ein Versuch, mit erotischen Darbietungen wieder Schwung in die Kiste zu bekommen. Doch auch das scheiterte und die Location stand Jahrelang leer und kam herunter. Vor ein paar Jahren komplette Renovierung und nun als Eventcenter nutzbar. Tanz ist meines Wissens keiner mehr da, man kann den Saal aber für Events mieten. Bochmanns Ballhaus Bochmanns Ballhaus
Elan (Leipziger Str.) Sorry, ich kann kaum noch nachvollziehen wo sich dieser Ort befand. Das Wort kam wohl von den Autowerkstätten, sämtliche Gebäude sind abgerissen. Es muss zwischen dem Kletterzentrum und der Mittelstraße an der Leipziger Str. gewesen sein. Auch hier handelte es sich um einen Speisesaal der nach meinem Gefühl sehr kalt wirkte aber musikalisch ging hier auch der Funk ab. Ihr seht, solltet ihr alles bisher gelesen haben, überall ist es etwas anders und man muss sich einstellen. Ein Gemisch von Dance, Funk und Soul dominierten. Hier konnte man auch mal Temptation, aber auch Imagination, George Duke oder verschiedene Rapsongs spielen. (Symbolfoto) Symbolfoto
Waschhaus (Max-Saupe-Str.) (Symbolfoto) Ich war nur ein oder zweimal dort. Es war ein Gebäudeteil, wie der Name verrät ein ehemaliges Waschhaus, im Hinterhof und auch relativ bekannt in der Stadt. In den 80ern als Popperschuppen gefeiert, wurde er zu Beginn der 1990ern abgerissen. Mehr Erinnerungen daran habe ich nach 35 Jahren nicht mehr. Eine aktuelle Serie in der Morgenpost behandelt derzeit das Waschhaus. Symbolfoto 
Kuckucksnest (Am Stadtbad, Mühlenstr.27) Seit vielen Jahren geschlossen. Die Beschreibung, die ich fand hat mich so amüsiert, das ich sie hier ungekürzt wiedergeben möchte: "Kuckucksnest ist die Kneipe, in der man sich amüsiert, Spaß hat, vom Alltag abschaltet und garantiert nicht alleine ist. Vom 17-jährigen Studenten bis zum 70-jährigen Rentner ist hier alles vertreten. Die zwei Diskjockeys spielen jeden Abend nicht etwa die neuesten Hits und schrägsten Singles, sondern im Kuckucksnest sind deutschsprachige Oldies angesagt. Lieder, zu denen das ganze Lokal mitsingt und manch Jugendlicher, der Heino tagsüber in die Mottenkiste verbannt, singt abends die selben Melodien lauthals mit. Die Stimmung macht's. Der uneingeweihte Gast allerdings muß sich im Kuckucksnest erst mal orientieren. Ist er in einem Lokal oder bei Oma in der guten Stube oder ihrer alten Küche? Das Mobilar ist so zusammengewürfelt wie die Gäste, die hier jeden Abend aufkreuzen. Kein Stuhl gleicht dem anderen, kein Tisch ist so wie der andere. Der Sperrmüllplatz mit seinen tausend achtlos weggeworfenen Dingen feiert im Kuckucksnest Auferstehung." 
Bild 1: privat, Bild 2 :Unsplash.com Symbolfoto
ehemaliges Kuckucksnest

Symbolfoto
Fuchsbau (Carolastraße 8) Dort war ich lediglich als Gast mehrmals. Ende der 70er wurde vom WBK beschlossen, dass Studenten und junge Bauarbeiter gemeinsam die Räume im Keller ausbauen. Ein riesen Projekt, die Einweihungsparty muss für die Bauleute legendär gewesen sein. 1980 als Studentenkeller eröffnet, führte den Club lange Zeit ein DJ aus der DDR, Olaf Walter.
Der Name des Clubs änderte sich später in Clubfx. Ab 2017 erfindet sich der Club, übrigens der älteste noch existierende Club der Stadt, neu. Es hat sich dort vieles verändert, sowohl vom Publikum als auch die Räumlichkeiten betreffend. Neues Konzept, neue Ideen, neues Logo. 2020 feierte man 40 Jähriges Jubiläum und erscheint wieder wie gewohnt als Fuchsbau unter veränderter Führung. Frisch nach dem Motto, "back to the Roots". Musikalisch sind Black, Alternate und House führend. Fuchsbau
 
Die nun folgenden Clubs kenne ich lediglich dem Namen nach, war dort nie (zumindest nicht als DJ) kann also nichts weiter darüber erzählen. Vielleicht können mir die Leser ihre Erfahrungen schreiben.
VZ Beimler (Carl-von-Ossietzky- Str.153)
Buchungsmaschinenwerk (Buma)
(Paul Gruhner Str.) abgerissen!
Trabant
(Zwickauer Str.) Ebenfalls abgerissen und an diesem Platz ein völlig neues Gebäude errichtet.
VEB Diamant (Nevoigtstr.6)
York VZ
(Scharnhorststraße) als Multikulti beschrieben. Sonntags soll es da oft die "Polendisco" gegeben haben. Ein Wohnblock in der Nähe war von Polen bewohnt.
Panorama (später B-Plan, Bernsdorfer Str.)

Visitenkarten 80erLinks: Eine kleine Auswahl von Disko-Visitenkarten der 80er Jahre.

Nicht aufgeführt sind die unzähligen Gartenkantinen (Ausnahme Eichhörnchen). Der schlaue Wirt veranstaltete so oft wie möglich Tanzveranstaltungen um die teils heruntergewirtschafteten Kneipen mit ihren vom Rauch gebräunten Gardienen zumindest finanziell zu sanieren. Nach Ende der DDR ging es dann auch mal frivol zu, oben ohne Bedienung oder Tanz an der Stange konnten die meisten jedoch nicht in das neue System retten. Auch was mir zu weit von Jugendtanz (also Familientanz)weg erschien, habe ich hier ausgeblendet (Platner Hof, Trabant). Wichtig auch, nur Locations die sich innerhalb Karl-Marx-Stadt befanden kommen hier rein. Ich weiß aber, auch und oft vor allem, ging es auf den "Dörfern" wild zu. Wir Städter reisten gern auf die umliegenden Dörfer. Das waren teils richtige Abenteuerfahrten mit Zug oder Bus und man musste sehen, ob man nachts auch wieder nach Hause gelangte. Rückblickend und auch immer wieder in z.B. Facebook gelesen, eine dufte Zeit die kaum einer missen möchte und an die wohl jeder gern zurückdenkt. Denn, es war unsere Jugend.

Es ist mir klar, das ich viele vergessen habe aufzuzählen. Es sind reine private Aufzeichnungen aus meinen und den Erinnerungen der Leute die mir halfen (mit einem Abstand bis zu 40 Jahren). Ausdrücklich hier die Aufforderung, wer noch Erinnerungen/Bilder an diese oder andere Locations in Karl-Marx-Stadt hat, bitte melden. Hat jemand Erinnerungen an den Aufbau Club Haydnstr.? webmaster@studio89.de

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