Studio 89

Das Original

"Das ist das einzige Radioprogramm mit Garantie. Es gibt keine heißere Show! Wenn es eine gäbe, würden wir unsere einstellen"(B.Graves)
Offene Briefe

(Dancefloor Fans, an die Kollegen, Brief an die Grünen)
Barry Graves

29.Juli 1991

Liebe Dancefloor-Fans,

die von Radio 4 U präsentierte Love Parade war ein großer Erfolg, nicht zuletzt wegen der acht Sondersendungen, die 98.2 in den Tagen zuvor mit vielen Berliner und internationalen Tekkno-House-Personalities gebracht hat.

Ich bin ja nun schon über 10 Jahre in Berlin in Sachen Dancefloor aktiv oder interessiert - seit den legendären Tagen des "Studio 89", über "Studio 92.4", Monie D.'s "Heartbeat" -Show bis zu den Wochenend-Programmen des Radio 4 U-Big Beat.

Immer war es ein tolles Erlebnis, Leute, Sounds und Genres zusammenzubringen, für die Scene einen Anlaufpunkt zu bilden, keine Vorurteile zu haben, niemanden auszugrenzen und auch Newcomern eine Chance zu bieten, selbst, wenn sie noch nicht sehr perfekt waren.

Der gerade man volljährige Westbam hatte in diesen Programmen genauso seine Startchance wie die von Kraftwerk inspirierte und von Afrika Bambaataa mit Funk-Elementen angereicherte Dance-Musik, aus der sich Tekkno und House entwickelten. Diese Sendungen waren für alle Millieus da: für die fernen Hi N-R-G-Zeiten des "Metropol", für die "UFO"-Ära, für Wolles Tekknozoid-Parties, für den "Tresor", "Planet", esoterische E-Werk-Geburtstagsfeten und Rave auf dem Wasser oder auf der grünen Wiese.

Es ist nun wirklich sehr angenehm, mit allen DJs, Plattenshops, Medienpromotern und Party-Aktivisten einen freundschaftlichen Kontakt zu halten, wenn wir auch stilistisch nicht immer übereinstimmen. Gemeinsam haben wir doch den Spass an interessanter Musik, die Freude am Rhythmus und das gute Gefühl, mit Gleichgesinnten eine schöne Zeit zu verbringen.

In letzter Zeit sind jedoch Leute aufgetaucht (Ihr könnt Euch denken, wen ich meine), denen passen Harmonie, Sympathie, Toleranz und freundschaftlicher Kontakt nicht. Vielmehr ist ihnen daran gelegen, Teile der Szene gegeneinander aufzuwiegeln - durch hanebüchen niederträchtige Werturteile, idiotische "Hitparaden", wer oder was das Grösste sei, und gezinkt verzerrte Stories in diversen Medien, von "Network Press" bis "i-D".

Ich weiss nicht, was diese Leute motiviert, die Szene der Tekkno-House-Enthusiasten durch Zwietracht, Misstimmung, Vorurteile, Spott und Hinterhältigkeiten aufzumischen. Geltungssucht mag ein Motiv sein, vielleicht auch die Unkenntnis einiger Zugereister, wie sich in Berlin die Szene entwickelt hat. Ganz sicher liegt es auch daran,  daß mancher dieser Störer nur in ihrer kleinen Clique hocken, sie als Nabel der Dance-Welt ansehen und gar kein Gespür dafür haben, wie die Gewichte, Bedeutsamkeiten, Bedürfnisse und Verhaltensweisen in der realen gesamtberliner Welt sind.

Diese Störer liefern einen tristen weiteren Beweis für die These,  daß die Deutschen offenbar überwiegend ein Volk von Neidgenossen sind.

Ich finde es wichtig,  daß der Zusammenhalt unter den Dancefloor-Fans gefördert und bewahrt wird. Natürlich muss Kritik sein, denn die Szene darf nicht im eigenen Saft schmoren. Aber wir sollten es uns nicht gefallen lassen,  daß einige Leute jetzt aus Berechnung schlechte Vibrationen in die "House Nation" tragen. Sie schaden der Szene, sie verderben uns allen den Spass an der Musik, sie demolieren das gerade mal erst geknüpfte Netzwerk von Machern und Konsumenten, von Inside-Trendsetzern und aufgeschlossenen Outsidern.

Jeder von Euch kann aus seiner Position heraus diesen niederträchtigen Saboteuren der Dance-Szene eine Abfuhr erteilen. Ihr müsst mit ihnen nicht zusammenarbeiten, Ihr könnt sie ignorieren.

Ich habe diese Leute aufgefordert, doch mal in meine Sendung zu kommen und live und unzensiert das zu wiederholen, was sie bösartig in die Medien gebracht haben. Es wird Euch nicht überraschen: sie waren zu feige zu kommen,

Ich habe nur die Love Parade abgewartet, bevor ich aktiv wurde. Und ich formuliere auch diesen Brief mit Absicht so vage, weil ich nicht meinerseits mir der Dreckschleuder gezielt aktiv werden möchte,

Sollten allerdings diese Leute ihre Sabotageakte gegen unsere gemeinsame Szene weiterhin unternehmen, geht es in die zweiter Runde. Und die wird ungemütlich,  daß kann ich jetzt schon prophezeien. Ich bin heilfroh,  daß sich in Berlin eine so tolle Szene etabliert hat. Wer die zerstören will, indem er nicht konstruktiv, sondern destruktiv agiert, der muss sich auf was gefasst machen.

Barry Graves

Anmerkung Webmaster: leider weiß ich nicht, was Barry derart erzürnte, das er diesen Brief verfasste.

 
von Barry Graves (Radio 4U) vom 13. April 1992, laut Internetseite von Radio 4U war er eigentlich nicht als offener Brief gedacht.

Liebe Kollegen,

Es sind nicht einmal mehr zwei Monate bis zum projektorientierten Beginn des gemeinsamen Jugendprogramms von SFB und ORB; trotzdem ist nicht einmal in Ansätzen eine gemeinsame Arbeitsbasis erkennbar.

Wir Moderatoren, die ja die eigentlichen Programmträger sind, haben die Leute von der "anderen Seite" noch nicht kennengelernt. Was wir aus Sitzungsprotokollen, Gesprächsmitteilungen etc. erfahren haben, ist höchst alarmierend. Es scheint sich bei den Leuten von Rock Radio Brandenburg nicht um Radiomacher zu handeln, die mit höchstem Professionalitäts- Willen eine möglichst breite Zuhörerschicht erreichen wollen. Hier haben wir es offenbar mit einem Klüngel von egozentrischen Sektierern zu tun, die mit ihrem neurotischen Weltverbesserungs- Gehabe und ihrer angestaubten Sehnsucht nach einem Kiez-Radio der ewig Unzufriedenen und Frustrierten mit Radio 4 U nie und nimmer kompatibel sind. Da hätte das neue Team von DT 64 besser zu uns gepasst.

Nichts, aber auch nichts, was die Leute von Rock Radio Brandenburg vorgeschlagen haben, macht deutlich,  daß sie einen Draht zur Medienwirklichkeit unserer Tage und zu den Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Hörerschaft haben. Alle ihre Vorschläge zielen lediglich in schamlose unprofessioneller Weise darauf hin, ihren eigenen Befindlichkeiten zu dienen und einen vermeintlichen Ost-West-Konflikt noch zu vertiefen, weil sie allein daraus offenbar ihre Existenzberechtigung ableiten.

Erst einmal ist es völlig indiskutabel, die Geschäftsleitung und Redaktion der neuen gemeinsamen Welle paritätisch zu besetzen. Die Hauptstadt hat fast vier Millionen Einwohner, das Land Brandenburg etwas mehr als die Hälfte. Woher die Brandenburger den Anspruch nehmen - der ihnen auch von unseren Verhandlungsführern noch zugestanden wurde! - , die Hälfte aller Stellen zu besetzen, ist schleierhaft.

Genauso ist es inakzeptabel, daß die Leitung der Welle im Gründungsjahr bei Brandenburg liegt. Rock Radio Brandenburg gibt es noch nicht einmal ein Vierteljahr. Radio 4 U feiert hingegen im Mai seinen zweiten Geburtstag: die meisten Mitarbeiter von 98,2 sind langjährige Radio Profis. Wenn ein Unternehmen neu gegründet wird, dann überläßt man wohl in der Gründungsphase nicht die Leitung unerfahrenen Dilettanten.

Das Schärfste aber ist der Anspruch von Rock Radio Brandenburg, die Welle in Potsdam oder in der Nalepastraße anzusiedeln - dem von unseren Verhandlungsführern auch nicht in radikalster Weise widersprochen wurde (wohl, weil einige von ihnen im Südwesten von Berlin wohnen und es so bequem zur neuen Arbeitsstelle haben?).

Es ist die reinste Idiotie, eine Welle, die sehr viel mit aktuellen Reportagen, Live Gästen, schnellen Informationen ect. arbeitet, am Arsch der Welt anzusiedeln. Jeder Reporter, jeder Moderator, jeder Redakteur weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, im Zentrum von Geschehnissen zu sein, wo alle Kommunikations-, Informations (Konzerte, Film)- und auch Einkaufsmöglichkeiten (Platten, Bücher) gegeben sind. 

Diese schlichteste aller Erfahrungen, die ein Profi hat, ist den Leuten von Rockradio Brandenburg nicht vertraut oder scheißegal. Hauptsache, sie können wieder mal ihren Ost-Komplex pflegen. Ich aber habe ehrlich gesagt, die Schnauze voll von Leuten, die eigentlich zum Psychiater gehören, anstatt uns ständig mit unüberlegten Forderungen zu belästigen.

Die jungen Leute, auch in Brandenburg, orientieren sich natürlich nach der Metropole. Da passiert (fast) alles, was junge Leute fasziniert, interessiert oder meinetwegen auch irritiert. Das war immer so, das ist überall in der Welt so.(...)

 

Eines ist doch klar: Mit den Leuten von RockRadio Brandenburg lässt sich nicht zusammenarbeiten, weil sie nicht sach-, sondern neurosenorientiert sind, weil sie in unanständiger Weise vermeintliche Ost-Befindlichkeiten für ihre dummen Ansprüche vorschieben. Dabei scheinen sie, Dilettanten, die sie nun mal sind, übersehen zu haben, daß auch mindesten 90 Prozent der Ost-Kids sich freiwillig für ein Radio westlicher Art entschieden haben, denn die hören rias2, RTL und Energy etc.

Außerdem sind die Gegensätze zwischen Ost und West Übergangserscheinungen. In ein paar Jahren ist eine neue Generation herangewachsen, die nur ein Land und eine Lebensform kennt. Wir sind doch nicht so blöd und installieren ein Radio, das im Moment der Gründung schon der Schrott von gestern ist. Die Leute von RockRadio Brandenburg bedrohen mit ihren Forderungen und Ansprüchen unmittelbar Eure Arbeitsplätze, denn eine solche Welle, wie sie denen vorschwebt, kommt bei den Hörern nicht an, wird als Ghetto-Radio dahinkümmern und in Kürze mangels Zuspruch von den Herren Rosenbauer und Lojewski eingestellt werden.

Laßt Eure Phantasie sprechen, überlegt Euch Möglichkeiten, redet mit Helmut, laßt uns auf Sitzungen beratschlagen. Wir wollen unseren Job nicht verlieren, wir lieben unsere Arbeit, wir sind wohl bei den Hörern geschätzt. Die Kooperation mit den Brandenburgern wird alles ruinieren. Ich sollte besser sagen, die Kooperation mit diesen Brandenburgern.

Vielleicht sollte Rosenbauer kompetente, unverklemmte Leute schicken, dann ließe sich eine tolle Welle für die Region machen. Vielleicht weiß Rosenbauer, der ja Profi genug ist, , gar nicht, was für unfähige Idioten er da beauftragt hat.

Wenn Ihr jetzt nichts unternehmt, dann könnt Ihr Euch im nächsten Jahr eine neue Stelle suchen. Denn mit solchen Leuten geht nichts. Und wenn Ihr nicht vereint dagegenhaltet, sägt Ihr Euch selbst Euren Ast ab.
Beste Grüsse
Barry Graves

B.Graves neu bei Rockradio B

Kommentarlos in der damals geltenden Rechtschreibung wiedergegeben.

 

Auszug aus einem Brief an die Grünen
(Gekürzte Stellen sind mit * gekennzeichnet)   (Absender ist mir bekannt/ Webmaster)  

Partei XXX Riesa, 20.06.2002  
Anfrage zu Ihrer Position in Sachen Hörfunkkultur  

Sehr geehrte Damen und Herren, vor der nächsten Bundestagswahl ist der passende Zeitpunkt, zu erfahren, ob Ihre Partei beabsichtigt, nach der Wahl das desastreuse Hörfunksystem in diesem Land wieder auf einen akzeptablen Stand zu bringen.* In Anbetracht der Belanglosigkeit heutiger Hörfunk-Angebote ist die Wiederherstellung einer Hörfunkschiene außerhalb der Länderhoheit, wie es RIAS und DLF seinerzeit waren, Gebot der Stunde. Die notwendigen vergleichsweise geringfügigen Mittel sollten bei den Gebühren entsprechend zweckgebunden werden. Im Klartext: Der RIAS soll in allen Facetten wieder senden, Magazinprogramm, Jugendprogramm und alle Elemente seines bis zuletzt hoch akzeptierten Vollprogramms.* Es ist daher der Bund gefordert, ein entsprechendes staatsfernes Angebot, wie es der RIAS war (Zeugen, Belege und Sendemitschnitte gibt es ausreichend) endlich wieder anzubieten. Die Zeiten der Spaßgesellschaft sind jetzt bekanntlich vorbei und andere Prioritäten rücken wieder in den Vordergrund* Es kann Ihnen nicht verborgen bleiben, daß der künstlich organisierte Spaßfaktor der vielfach mißratenen Medienangebote mittlerweile tiefgreifende negative Auswirkungen hat. Daß sich Jugendliche nicht mehr für Politik interessieren, ist ja noch das Harmloseste.   Daß parteipolitisch im RIAS kein sonderlicher Einfluß im Gegensatz zu mancher Länderanstalt möglich war, sollte als besonders hoch einzuschätzen sein, war den Ländern und Parteien hier aber offenbar keinen Pfifferling wert. Sie sollten das gründlich überdenken.*   Die größte Sicherheit für eine staatsferne Anstalt wäre es, die über Jahrzehnte bewährten Riasstrukturen fortzuführen und personelle Kontinuität zu sichern, so auch bis 1993 Verantwortliche z.B. Drück, Buschschlüter usw. wieder zu gewinnen. Das Scheinargument, RIAS war ein amerikanischer Sender und die Groß-Buchstabierung des Namens sind als Ausrede völlig verfehlt.* Der RIAS hat in seinen Jugendsendungen weitaus deutlicher als der DLF in vieler Hinsicht Toleranz und Weltoffenheit propagiert, was auch heute in einem Jugendprogramm bitter nötig wäre. Die Länder, in denen die Amokläufe stattfanden (Bayern, Sachsen, Thüringen) bieten gleich gar kein Jugendprogramm an.*   Auch Ihre Partei trägt besondere Verantwortung, ob das Medium Hörfunk weiter dazu mißbraucht wird, durch Vermittlung von Plattheiten in 24-Stundenprogrammen Zukunftsfähigkeit zu verspielen oder ob die notwendige Korrektur erfolgt. Wenn der Hörfunk heute auch nicht mehr die Rolle als Informationsquelle spielt, in seiner jetzigen Form wirkt er potentiell als degenerierender Faktor. *  Die permanente Präsenz von Belanglosigkeit und Inhaltslosigkeit durch teilweise höchst zweifelhaftes Personals am Mikro verschiebt Maßstäbe, ob man dem Hörfunk über die Hintergrundberieselung hinaus Bedeutung beimißt oder nicht. Daß es auch andere Angebote gibt, ist unbestritten. Wenn aber, wie das D-Radio zeigt, bald 10 Jahre lang brav entsprechend den Kultus-Vorgaben ins Leere gesendet wird, sind derlei Angebote vor allem wertlos.*   Es wäre von Bedeutung, zu wissen, wie Ihre Partei gedenkt, dieses schwerwiegende Defizit öffentlich-rechtlicher Grundversorgung seit 1994 zu beheben. Daß man mit dem Deutschlandradio nach der RIAS-Abschaltung durch entsprechende „kulturelle“ Vorgaben von außerhalb des Senders systematisch sämtliche Hörer verjagt hat, kann ja wohl nicht bestritten werden. Dem aufmerksamen Beobachter blieb dabei nicht verborgen, daß Intendanz und Programmführung diesen von außen aufgedrückten Einflüssen zuzuordnen sind.*   Zum Abschluß darf daran erinnert werden, daß der RIAS eine Menge Kultur- und Klassikelemente geboten hatte, aber genauso populäre Inhalte. Allerdings waren dazu zwei Programme Voraussetzung, und vor allem die entsprechende personelle Substanz in j e d e m  der Bereiche. Das Rad muß nicht neu erfunden werden, zumal sich die heutigen Fähigkeiten der Erfinder auf dem Sektor so zweifelhaft darstellen. Die SFB/ORB-Fusion böte im übrigen eine gute Gelegenheit, dem RIAS- Funkhaus den bestimmungsgemäßen Zweck zurückzugeben. Spätestens, nachdem die Leitung des Deutschlandradios versuchte, das RIAS-Symbol vom Dach zu holen, sollten Zweifel an deren Daseinsberechtigung und an diesen direkten oder indirekten Personalentscheidungen der Länder angebracht sein. Inzwischen soll man sich für die Stromsperre der Beleuchtung entschieden haben. Peinlich, was Ihre Kollegen in den Ländern zu verantworten haben.   Mit freundlichen Grüßen .....


 Gruene  

Antwort auf obigen Brief von den Grünen.
Vielen Dank für Ihre Anfrage der Grünen Position zur Hörfunkstruktur in der Bundesrepublik. Wir wollen die Duale Rundfunkordnung in ihrer jetzigen Form erhalten und weiterentwickeln. Medien- und Kulturpolitik ist in Deutschland vor allem Ländersache. Wir setzen uns für publizistische Vielfalt und die Entwicklung einer offenen und demokratischer Medien- und Kommunikationsstruktur ein. Dazu gehören der öffentlich-rechtliche und der nichtkommerzielle Rundfunk als Gegengewichte zum privatrechtlich-kommerziellen Rundfunk. „Hier ist RIAS- Berlin- eine freie Stimme der freien Welt“ – diesen berühmten Satz kannte wohl jeder. Zweifelsohne stand RIAS Berlin, für freien Rundfunk, für objektive Information und gute Unterhaltung. Aber dies ist längst vorbei. Trotzdem ist er in den Herzen seiner Hörer noch weiter am Leben. Den RIAS gibt es nicht mehr, denn er hat seine Aufgaben erfüllt. Diese Entwicklung sollte man im historischen Kontext betrachten. Wir leben heute in einer ganz anderen Zeit. Der RIAS- Rundfunk im amerikanischen Sektor- sendete von 1946- 1993 aus dem Westteil Berlins mit einem Sonderstatus unter den deutschen Rundfunkanstalten. Gegründet zu Beginn der sich abzeichnenden Spaltung Berlins blieb die Rundfunkstation bis zum Ende den Amerikanern unterstellt. Ausgerichtet hauptsächlich auf eine Zielgruppe, die Hörer in der DDR, war der RIAS im Laufe seiner Entwicklung, vom kalten Krieg bis zur Entspannungspolitik, eine wichtige Informationsquelle für die Hörer im Osten Deutschlands. Mit der Deutschen Einheit 1990 hatte der RIAS seinen Programmauftrag erfüllt. Deshalb fusionierte er Anfang 1994 im Deutschlandfunk und DSKultur zu Deutschland Radio. Die Geschichte vom RIAS ist sicher einzigartig und kann nicht wiederholt werden. Ihre Forderung ein entsprechendes staatsfernes Angebot wie es der RIAS war, wieder anzubieten ist aber nachvollziehbar und verständlich. Mit freundlichen Grüssen,  i.A. Britta Schemel
Anmerkung des Webmasters: Der Antwortbrief ist wörtlich wiedergegeben. Für Schreibfehler keine Haftung! Mit freundlicher Genehmigung von J.B. - November 2002 www.studio89.de


 

 

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